Kiro - Seite 3

Fotos von Heinz Stampfli und Daniela Arnold, Text von Daniela Arnold

   

 

 
     
     
    Hier seht Ihr meinen absoluten Lieblingsplatz, wenn es nicht zu kalt oder zu heiss ist draussen. Die Wolldecke ist kuschelweich und der Stuhl steht sicher vor der Terrassentüre. Wenn Gefahr in Verzug ist, kann ich schnell fliehen. Ich bringe es fertig, hier mehrere Stunden am Stück zu schlafen - eben typisch Katze ähm Kater, nicht wahr? 
     
    Nun erzähle ich Euch noch von einer meiner grossen Leidenschaften. Ich glaube, es ist überflüssig zu erwähnen, dass ich damit bei Frauchen und Herrchen nicht gerade gross punkte. Vor allem dann nicht, wenn ich Ihnen mein Geschenk auf die Bettdecke lege. Dabei ist das doch der grösste Liebesbeweis, den ich den zwei machen kann.

Am Meisten Spass macht es, wenn die Vögel oder auch Mäuse noch lebend in die Wohnung genommen werden können. Da ist der Fluchtraum eingeschränkt, und das Jagen geht etwas leichter.

Übrigens: ich jage nicht nur, sondern esse die Beute anschliessend auch. Ist doch die beste Nahrung für mich - oder seht Ihr das anders? 
     
    Dieser Spatz hatte eine gute Taktik, er stellte sich doch tatsächlich tot, dabei war er noch quicklebendig. Sonst hätte er nicht ein paar Minuten später durch die Terrassentüre fliehen können. Da hat man so ne Arbeit und dann entweicht das Futter auch noch...ärgerlich, ärgerlich...!!! 
     
    ...hallo, Frauchen, was willst Du da mit dem Knipsding? Das ist mein Vogel, den nimmst Du mir nicht mehr weg, oder???!!! 

Frauchen war gar nicht begeistert, ob meiner Wahl. Sie sagte, dass diese Rotkehlchen doch sooo hübsche Vögelchen sind. Kann ich ja nicht so beurteilen, aber eines weiss ich: er schmeckt ausgezeichnet.
     
    Bin ich nicht ein guter Jäger, Frauchen?  
     
  Endlich wieder einmal ein aktuelles Bild von mir. Ist auch nicht ganz einfach, mich abzulichten im Moment. Bei uns wohnt neuerdings ein rotweisser Kater. Herrchen und Frauchen nennen den Frechdachs Schnurrli. Der hat sich ganz schön eingeschleimt. Und nun benimmt er sich, als wäre er hier der Chef. Das passt mir gar nicht. Aber irgendwie hat er so einen bestimmten Blick. Da ziehe ich mich lieber zurück, wenn er in der Nähe ist.
     
  Noch immer geniesse ich es, im warmen Computerzimmer vor Herrchens Tastatur zu relaxen. Nach Herrchens Bürostuhl ist das mein zweitliebster Schlafplatz - vor allem abends. Da würde Frauchen sicher gerne mit mir tauschen!!!
     
  Ähm, cooles Outfit, nicht wahr? Aber leider ist es nicht mein Fasnachtskleid sondern "echt". Einer meiner Abszesse wollte nämlich nicht mehr heilen. Der blöde Trichter gibt mir ziemlich zu denken, überall bleibt man damit hängen und nach draussen darf ich leider auch nicht. Ach übrigens: der Verband war nie lange dran... den habe ich jeweils runtergeschüttelt. Mit spezieller Technik funktioniert das ausgezeichnet.
     
Am 26. November 2009 ging ich morgens wie üblich nach draussen. Danach haben mich Herrchen und Frauchen zweieinhalb Wochen nicht mehr gesehen. Es wird vermutet, dass ich eingeschlossen war. Tja, ich kann es leider nicht sagen, was mir passiert ist bzw. können mich die Zweibeiner nicht verstehen. Auf jeden Fall bin ich froh, jetzt wieder regelmässig Futter und Wasser zu bekommen und meine Zweibeiner waren ganz schön erleichtert, und freuten sich, mich wieder zu sehen. Das habe ich natürlich schamlos ausgenützt - es gab nämlich viiiiel mehr Futter...hihi.

Das Jahr 2009 bringt eine Änderung für mich, die mir nicht gefällt. Herrchen ist nämlich ausgezogen. Weil ich mein Revier hier habe und bei Herrchen nicht nach draussen gehen könnte, darf ich zu Hause bei Frauchen bleiben. Bin gespannt, wann ich Herrchen wieder sehe!
Kiro beim Bettenmachen    So - jetzt schreiben wir schon das Jahr 2012. Lange habe ich mich nicht mehr gemeldet... Frauchen hatte nicht genügend Zeit, mir neue Zeilen zu widmen. Okay, zugegebenermassen ist auch nicht viel vorgefallen.

Hier sieht man deutlich, wer Chef im Haus ist: Frauchen kam auf die glorreiche Idee, die Bettwäsche zu wechseln. Und störte tatsächlich dreimal meinen Schönheitsschlaf. Sie hat mich hin- und hergezügelt: ich blieb hartnäckig und hatte am Schluss das bessere Ende: zwei frisch bezogene Betten ganz für mich alleine, ohne auch nur eine Pfote selber heben zu müssen. :-D 
     
Stand: 03. Juni 2012